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Vielfalt der Ausbildungen – Basis für das Innovations-Ökosystem

Audi Hungaria trägt auch in der Bildung soziale Verantwortung: Diese Aufgabe ist für uns elementar. Denn wir betrachten es als grundlegende Aufgabe der Industrie, eine tragende Rolle bei der Bildung junger Menschen und ihrer praxisorientierten Ausbildung zu übernehmen. Dabei sind wir sogar Vorreiter – und haben jetzt eine echte Ausbildungsmatrix entwickelt. Zwei einzigartige universitäre Forschungskooperationen werfen ein Schlaglicht auf diese vielfältigen Initiativen. 

Unsere Heimatregion ist reich an Unternehmen mit deutschen Wurzeln. Audi Hungaria hat auch darum ein passendes Bildungssystem aufgebaut: eine Schnittstelle zwischen vielfältigen Kulturen, den Bedürfnissen der Wirtschaft und dem gewählten Karriereweg des Einzelnen. Was leistet dieses System im Detail? Das erläutert Kata Németh für das Innovations- und Bildungs-Ökosystem; Zoltán Kocsis stellt die Werte der Berufsausbildung vor.

Audi Hungaria Schule: Vom Kindergarten bis zum Abitur – und weiter

Das Institut ist zunächst als Begegnungsschule gegründet worden. Interkulturelles, bilinguales Lernen und eine hochwertige Bildungsarbeit finden hier eine Heimat. Überdies sollte ein interkulturelles Umfeld und eine leistungsstarke Methodik geschaffen werden, die Bildungsleistungen garantiert: Erstens bietet die Schule eine hervorragende fachliche und sprachliche Ausbildung; sie öffnet die Tür zum heimischen und internationalen Schul- und Hochschulsystem. Mit der Anerkennung der Ausbildung sowohl in Ungarn als auch in Deutschland fördert das Institut zweitens die (Re-)Integration zwischen den Staaten. Und drittens ist die Schule ein Begegnungsort der Kulturen und damit ein wichtiger Treiber der Internationalität. Die Audi Hungaria Schule hat sich Schritt für Schritt weiterentwickelt; heute ist sie eine Bildungsplattform für Kinder im Alter von drei bis 20 Jahren. Dabei ist sie eine der wenigen unter den 135 deutschen Auslandsschulen weltweit, die eine ausgezeichnete Bewertung als „Exzellente Deutsche Auslandsschule“ errungen hat – und zugleich eine der besten Stiftungsschulen in Ungarn.

Insgesamt 850 Kinder und Jugendliche gehören zur Schulfamilie. Sie lernen hier in einem Umfeld, das praxis- und erlebnisorientiert ist und sie ideal fördert: Die Absolventen starten in ihr Erwachsenenleben sowohl mit einem deutschen als auch dem ungarischen Schulabschluss; ausgezeichnete Fremdsprachenkenntnissen kommen dazu.

Was passiert nach dem Abitur?

Im Audi Hungaria Schulzentrum können junge Menschen eine zweijährige Berufsausbildung absolvieren – in einem stark praxisorientierten, dualen Ausbildungssystem. In der kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Schule nach deutschem Vorbild erwerben die Schülerinnen und Schüler neben dem schulischen Lernstoff zugleich effizientes Know-how im Betrieb: Sie sammeln anhand von praktischen Beispielen, die für ihre Ausbildung relevant sind, Erfahrungen in einem betrieblichen Umfeld. Zugleich erhalten die Schülerinnen und Schüler ungarische und deutsche Berufsabschlüsse. So kommen die jungen Menschen mit hervorragenden Kenntnissen an ihren Arbeitsplatz. 

Die duale Berufsausbildung bei der Audi Hungaria wurde als Pilotprojekt begonnen und dann institutionalisiert; das ist ganz typisch für viele Initiativen des Unternehmens. Dabei wurden neue Lernmöglichkeiten entwickelt – von Grund auf, ohne Vorgeschichte und mit intensiver Arbeit. Dies gilt zum Beispiel auch für die Partnerschaften mit dem Berufsbildungszentrum Győr, der Industrie- und Handelskammer des Komitats Győr-Moson-Sopron und dem Ministerium für Kultur und Innovation. Im Kern geht es darum, dass Audi Hungaria als dualer Ausbildungspartner täglich an der schulischen Ausbildung, an der Entwicklung von Ausbildungsprogrammen und an der Formulierung gemeinsamer Ziele mitwirkt. Aber das Unternehmen blickt noch weiter und sieht die Notwendigkeit, einen neuen Ansatz für die Durchgängigkeit zwischen der Sekundar- und der Hochschulbildung zu finden. Dadurch können die Inhalte des Technikerdiploms als Credits an der Universität angerechnet werden. Die Bildungspartner haben dazu zusammen das Győrer Wissenstransferzentrum gegründet. Hier können gute Erfahrungen ausgetauscht werden. Das moderne Bildungsumfeld wird effektiv gestaltet und damit passgenau den jeweiligen Ansprüchen des Arbeitsmarkts gerecht.

Wichtig sind auch die projektorientierten Hochschulprogramme, die auf Grundlagen aus der Praxis aufbauen: Die Fachbereiche bei Audi Hungaria nehmen schon seit 2015 an der Ausbildung von jährlich etwa 40 dualen Studenten teil. Und umgekehrt bietet das Unternehmen den Kolleg_innen Weiterentwicklungswege gefördert durch den Ausbau strategischer Kompetenzfelder der Zukunft; und zwar ein spezielles Promotionsprogramm für diejenigen, die langjährige Erfahrungen beim Unternehmen haben und sich für wissenschaftliche Karrierewege interessieren.

Wir denken komplex
Die Unternehmensstrategie von Audi Hungaria formuliert klar unseren Auftrag im Bildungsbereich:
den Aufbau eines Innovations-Ökosystems. Das schafft den Dialog, die Zusammenarbeit und
die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Hochschulen und verbundenen Einrichtungen.

Lebenslange Entwicklung – ein Kernaspekt der Bildung

In unserem Bildungssystem geht es darum, dass sich unsere Studierenden und Mitarbeitenden zu jedem Zeitpunkt beruflich entwickeln oder weiter verbessern können. Daher bieten wir allen die Möglichkeit, sich immer weiter zu qualifizieren. Das kann durch inneren Antrieb oder berufliche Notwendigkeit motiviert sein – und von Erwachsenen- über Hochschulbildung bis zu Umschulung, dem Aufbau fachlicher Kompetenzen oder Soft Skills reichen. Das Unternehmen unterstützt durch die vielfältigen Angebote der Audi Akademie seit vielen Jahren die interne berufliche und außerberufliche Weiterbildung sowie in Form von Studienverträgen eine Reihe von externen Ausbildungen der Mittel- und Hochschullandschaft.

Reformen live: Ausbildungen im Hochschulbereich

Die vielfältigen strategischen Kooperationen mit den Universitäten Ungarns und vor allem mit der Széchenyi István Universität in Győr sichern Studierenden und Forschenden Kurse, Lehrinhalte, duale Ausbildungsprogramme und Forschungskooperationen; unter anderem durch die Audi Hungaria Fakultät für Fahrzeugtechnik, die 2015 gegründet wurde. Auch durch diesen Erfolg kommen heute insgesamt 80 Prozent unserer Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler und Logistiker von einer unserer Partneruniversitäten – und allein 65 bis 70 Prozent von der Széchenyi Universität. Gleichzeitig sind viele unserer Mitarbeitenden Hochschulabsolventen, die möglicherweise neues Know-how brauchen. Um den Anforderungen eines neuen Servicebereiches gerecht zu werden, wollen wir etwa IT-Fachleute einstellen, die die erforderlichen SAP-Kenntnisse in kürzerer Zeit als üblich erlernen. Mit diesem Wunsch können wir uns an das interne Ausbildungssystem von Audi Hungaria wenden. Und selbst, wenn wir dort einmal kein passgenaues Angebot finden, werden wir mit Universitäten zusammenarbeiten; das Ziel: neue, verkürzte Ausbildungsprogramme zu schaffen, die die bestehende Erwachsenenbildung ergänzen.

Mission Innovation

Forschung, Entwicklung und Innovation: Das ist der Fokus unserer Zusammenarbeit mit Hochschulwesen und Wissenschaft – und Grundlage für eine praxisorientierte Ausbildung. Bei aller fachlichen Vertiefung haben wir dabei auch eine wichtige Mission; unsere jungen Experten und Mitarbeitenden sollen sich auch persönlich weiterentwickeln, Fragen stellen und innovative Lösungen finden.

Dazu unterstützen wir unsere Partnerinstitutionen dabei, sich zu internationalisieren und an Sichtbarkeit und Renommee zu gewinnen. Beispiele dafür sind unsere studentischen Entwicklungsteams der Formula Student oder gemeinsame Bootcamp-Entwicklungsprojekte wie das Audi Development Camp. Unsere Kooperationen mit Hochschulen und Bildungseinrichtungen geben unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich mit anderen Experten an einen Tisch zu setzen und in einer kontinuierlichen Zusammenarbeit Fragen und Lösungsstrategien zu formulieren: sei es für die Industrie, im Ausbildungsbereich oder sogar in einem geschäftlichen Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekt – das für die Hochschule und das Unternehmen neue Einnahmen generieren kann.

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Der Fokus unserer Zusammenarbeit mit Hochschulen und Wissenschaft liegt
auf den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation; sie bilden die
Grundlage für eine praxisorientierte Ausbildung.

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Derzeit arbeiten wir in elf Berufen mit fünf Partnerschulen auf der
Sekundarstufe zusammen. Besondere Bedeutung in diesem
vielfältigen Kooperations-Kosmos hat unter unseren ungarischen
Partneruniversitäten die Széchenyi István Universität Győr – in den
Bereichen Bildung, Forschung und Entwicklung sowie bei
Innovationsprojekten.

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Die Zukunft des Wasserstoffs und des CO2-Kreislaufs

Unser Unternehmen arbeitet an mehreren vielversprechenden Projekten mit der Széchenyi István Universität und der Universität Szeged; aber auch das Ministerium für Innovation und Technologie und das Energieministerium gehören zu unseren Partnern. Während die Universitäten die Themen aus wissenschaftlicher Sicht angehen, denken wir bei Audi Hungaria in Modellen, die industriell anwendbar sind. Diese Zusammenarbeit ist für alle Seiten fruchtbar. Zwei Beispiele verdeutlichen diesen Ansatz.

Tobias Attensperger
Tobias Attensperger
Leiter Projektmanagement Antriebe
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Eines der vorrangigen Themen, an denen wir derzeit arbeiten, ist die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle für die Industrie. Wir werden einen Elektrolyseur verwenden, um durch die Aufspaltung von Wasser Wasserstoff und Sauerstoff zu erzeugen. Die zentrale Erkenntnis, die wir dabei anstreben: Wie kann die im Wasserstoff gespeicherte Energie möglichst effizient für das Unternehmen gewonnen und verwendet werden? Während sich die Széchenyi István Universität auf eine grüne Wasserstofftechnologie fokussiert, die zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien besteht, sind wir auch dadurch motiviert, CO2-neutral und dadurch auch resilienter gegenüber globalen Krisen zu werden, erklärt Projektleiter Tobias Attensperger.

Zu diesem Zweck installieren wir einen DAC-Filter (Direct Air Capturing), der bereits emittiertes Kohlendioxid aus der Luft filtert. Es wird im ersten Schritt beispielsweise für Gewächshauskulturen verwendet. Weiterhin prüfen wir jedoch die Möglichkeit, es unterirdisch zu speichern und damit wirklich aktiv CO2 aus der Luft zu entnehmen. Das CO₂ kann auch Anwendung finden zur Erzeugung künstlicher Kraftstoffe wie e-Methan, e-Fuels oder e-Methanol. Auch das würde einen CO2-Kreislauf ermöglichen. Die Tests und Analysen zur Auswirkung der künstlichen und bioregenerativen Kraftstoffe in unseren Aggregaten finden auch im Rahmen dieser Kooperation statt. Daneben arbeiten wir daran, mithilfe künstlicher Intelligenz Kohlendioxidemissionen in Echtzeit zu erkennen. Diese Daten wollen wir nutzen, um die Quellen des CO2-Ausstoßes zu reduzieren oder sogar ganz zu beseitigen

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Akustik in virtuellen Simulationen

Der Lehrstuhl für Fahrzeugentwicklung an der Audi Hungaria Fakultät für Fahrzeugtechnik ist ein Innovation-Hub für Forschung und Lehre.

Dort führen wir sowohl Ausbildungen für den Nachwuchs durch, als auch Forschung und Entwicklung für die Produkte der automobilen Zukunft. Lehrstuhlleiter Dr. Dániel Feszty, der gleichzeitig auch einer der Leiter innerhalb der Gesamtfahrzeugentwicklung ist, verdeutlicht diesen Ansatz an einem aktuellen Beispiel: Im Rahmen des kürzlich abgeschlossenen Lendület-Programms, das gemeinsam von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und Audi Hungaria unterstützt wurde, haben wir mit vier jungen Forschenden neue Methoden zur Simulation der Fahrzeugakustik entwickelt. Drei von ihnen arbeiten nach Abschluss ihrer Promotion bereits im Bereich Gesamtfahrzeugentwicklung der Audi Hungaria, der vierte blieb als Forscher am Lehrstuhl.

„Audi Hungaria spielt unter den Automobilherstellern in Osteuropa eine ganz besondere Rolle, weil das Unternehmen in Ungarn über eine bedeutende Abteilung für Technische Entwicklung verfügt“, so Feszty. Der Lehrstuhl für Fahrzeugentwicklung an der Győrer Széchenyi István Universität, der von Audi Hungaria vor zehn Jahren gegründet wurde, soll die damit verbundenen Ausbildungs-, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unterstützen. „Der Lehrstuhl befasst sich vor allem mit methodischen Entwicklungen zur Unterstützung der virtuellen Fahrzeugentwicklung. Konkret geschieht dies durch das Erarbeitung von Methoden, die es ermöglichen, experimentelle Entwicklungsprozesse durch Computersimulationen zu ersetzen. Damit werden Fahrzeugentwicklungsprozesse schneller, kostengünstiger und genauer – ein wichtiger Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit.“

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Der Lehrstuhl für Fahrzeugentwicklung an der Audi Hungaria Fakultät für
Fahrzeugtechnik befasst sich vor allem mit methodischen Entwicklungen zur
Unterstützung der virtuellen Fahrzeugentwicklung.

Dr. Dániel Feszty
Leiter innerhalb Gesamtfahrzeugentwicklung,
Lehrstuhl Leiter, Universitätsprofessor
Lehrstuhl für Gesamtfahrzeugentwicklung Audi Hungaria Fakultät für Fahrzeugtechnik

Feszty erläutert dies am Beispiel der Akustik: „Da das Fahrerlebnis für Fahrer und Insassen im Auto bis zu 30 Prozent durch die Geräusche im Innenraum bestimmt wird, ist die Innenraumakustik eine der wichtigsten Eigenschaften eines Autos.“ Eine der größten Herausforderungen bei der Fahrzeugentwicklung sei es daher, dem Kunden den echten Audi-Sound zu bieten – sowohl bei klassischen Modellen mit Verbrennungsmotor als auch bei Elektromodellen.

„Als Ergebnis unserer Forschungen haben wir ein in der Region einzigartiges Labor zur Messung sogenannter Biot-Parameter eingerichtet. Dort können wir die Eingangsdaten für akustische Simulationen ermitteln“, so der Experte. Die Biot-Parameter sind ein Maß für das Schallabsorptionsvermögen einzelner Interieurteile im Fahrzeuginnenraum. „Die genaue Durchführung dieser Messungen erfordert fundierte fachliche und wissenschaftliche Kenntnisse; sie ist so neuartig, dass viele Aspekte derzeit noch erforscht werden. In Zusammenarbeit mit Audi Hungaria liefern wir solche Messergebnisse an verschiedene Marken des Volkswagen Konzerns und unterstützen damit die modernsten Entwicklungsprozesse unseres Unternehmens.“